Unsere Geschichte

Wie alles begann

Vor 1900 gab es im Münchner Osten das Dorf Trudering, dessen Bewohner zum größten Teil Bauern waren. Um diese Zeit entstand etwas außerhalb Truderings "draußen auf der Haid" eine Gaststätte. Die Waldwirtschaft "Phantasie", eines der ersten Gebäude Waldtruderings, war ein beliebtes Ausflugsziel. An Sonntagen herrschte dort reger Betrieb. Waldtrudering, damals noch ausgedehntes Waldgebiet, lockte die schon damals großstadtgeplagten Münchner Bürger an. In den Jahren 1911/12 entstand eine erste Wohnsiedlung in der Lachenmeyrstraße, in der Nähe des ersten Wasserturmes. Die Zahl der Siedler stieg nun unaufhaltsam.

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Zwischenkriegsjahre

Zu dieser Zeit wurden hauptsächlich einfache Holzhäuser als Wochenendhäuschen genutzt. Durch die zunehmende Bebauung stieg natürlich auch die Brandgefahr. Aufgrund eines starken Waldbrandes, der nur durch die Truderinger Feuerwehr und die Bevölkerung Waldtruderings bekämpft werden konnte, kam es zu ersten Überlegungen, eine Feuerwehr in Waldtrudering aufzubauen. Das genaue Gründungsdatum der Löschgruppe in Waldtrudering ist leider nicht mehr zu ermitteln, da sämtliche Dokumente im zweiten Weltkrieg vernichtet wurden. Jedoch wird in der Historie der Truderinger Feuerwehr bereits 1921 die Waldtruderinger Löschgruppe erwähnt, die eine wichtige Ergänzung für den Feuerschutz in der damaligen Gemeinde Trudering bedeutete. Im Jahre 1923 erfolgte dann die offizielle Gründung als eigenständige Feuerwehr. Die Waldtruderinger Feuerwehr besaß damals eine Handpumpe, die von der Mannschaft gezogen werden mußte. Diese war in einem Schuppen neben dem damaligen Wasserturm untergebracht. 1930 wurde ein alter Spritzenwagen mit motorangetriebener Pumpe angeschafft, der von einem Lastwagen gezogen wurde. Da der Schuppen zu klein wurde, musste er vergrößert werden. Am 1. Dezember 1931 wurde bei der Aufnahme der Freiwilligen Feuerwehr Waldtrudering in den Bayerischen Landes-Feuerwehrverband folgendes im Anmeldeformular vermerkt:

Zahl der Mitglieder

I. technischer Zug (Steiger)

10 Mann

II. technischer Zug (Spritzenmänner)

18 Mann

Signalisten

2 Mann

Ordnungsmannschaft

10 Mann

Zahl der Geräte

Zweiteilige Leiter mit Stützstangen

1 Stück

Hydrantenwagen

2 Stück

Kleine Spritze

1 Stück

Druckschläuche

300 Meter

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Eingemeindung

Nach der Eingemeindung Waldtruderings am 1. April 1932 stellte die Berufsfeuerwehr München ein "Automobiles Löschgerät", System Sauer, zur Verfügung und das Feuerwehrhaus am Wasserturm wurde erbaut. Durch die Eingemeindung kam es auch zu einem Namenswechsel: Aus "Freiwillige Feuerwehr Waldtrudering" wurde "Freiwillige Feuerwehr München - Waldtrudering, Halblöschzug 18". Durch die Nähe zum Flughafen Riem und der Bahnstrecke München – Rosenheim war Waldtrudering während des 2. Weltkrieges zahlreichen Luftangriffen ausgesetzt, obwohl in diesem Gebiet, mit Ausnahme einer Flakstellung südlich der Zehntfeldstraße, keinerlei militärisch bedeutsame Ziele lagen. So wurden etwa am 22. September 1944, nach einem halbstündigen Angriff, über 100 Schadstellen verzeichnet. Die Waldtruderinger Feuerwehr rückte während des Krieges 469 mal aus. Dabei verloren drei Feuerwehrmänner ihr Leben.

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Nachkriegszeit

Nach dem Krieg war niemand mehr bereit, die Feuerwehr neu aufzubauen. Bei Bränden musste die Berufsfeuerwehr oder die noch bestehende Feuerwehr Trudering ausrücken. Erst im April 1957 wurde von der Bezirksvereinigung Waldtrudering vorgeschlagen, die Feuerwehr neu zu gründen. Schon am 28. Mai 1957 konnten bei der ersten Versammlung 18 aktive Feuerwehrmänner verzeichnet werden.

Alarmiert wurde die Löschgruppe über das Polizeirevier Waldtrudering am Graf-Spee-Platz. Ein Polizist musste zu Fuß zum Wasserturm laufen und dort die Sirene in Tätigkeit setzen. Er öffnete das Tor des Gerätehauses und übergab den Zettel mit der Alarmdurchsage. Dann lief er zurück zum Polizeirevier und teilte der Hauptwache mit, dass die Löschgruppe Waldtrudering ausgerückt sei. Bis 1972 war die Waldtruderinger Feuerwehr neben dem Wasserturm in einem Feuerwehrhaus mit zwei "Gassen", d.h. Garagenausfahrten, untergebracht. Nach dem Abriss des alten Wasserturms wurde ein neues und größeres Gerätehaus mit drei Gassen und einem Aufenthalts- und Unterrichtsraum erbaut. Zur gleichen Zeit wurde auch die "stille Alarmierung" eingeführt, so dass die alten Sirenen überflüssig wurden. 1992 schließlich wurde in der Einsatzzentrale der Feuerwehr München ein neues Alarmierungssystem in Betrieb genommen, durch dieses die Feuerwehr Waldtrudering nicht nur nachts, sondern zu jeder Tageszeit gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr alarmiert wird.

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